Karstadt halbiert sich

Die Gewerkschaft verdi veröffentlicht die zum Verkauf stehenden Karstadt-Warenhäuser in Nordrhein-Westfalen

ESSEN taz ■ Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft verdi sind die nordrhein-westfälischen Filialen des Karstadt-Konzerns vom Sanierungskurs des Unternehmens am stärksten betroffen. Nach Gewerkschaftsinformationen sollen allein in Nordrhein-Westfalen fast die Hälfte aller Karstadt-Warenhäuser verkauft werden. 35 Filialen stehen in den Städten an Rhein und Ruhr auf der Verkaufsliste.

Eine Liste von verdi, die der taz vorliegt, zeigt, dass allein in Essen vier Warenhäuser des angeschlagenen Konzerns, zu dem auch Quelle und Neckermann gehören, verkauft werden. In Duisburg und Köln sind nach Gewerkschaftsangaben jeweils zwei Häuser zum Verkauf freigegeben. Die übrigen Warenhäuser, die der Konzern nicht mehr haben will, stehen in Bocholt, Datteln, Detmold, Dinslaken, Dortmund, Erkrath, Eschweiler, Geldern, Gelsenkirchen, Gladbeck, Hattingen, Herdecke, Herne, Hilden, Höxter, Hückelhoven, Kamen, Lünen, Marl, Meschede, Mettmann, Minden, Nettetal, Remscheid, Rheine, Velbert und Wesseling.

Zusätzlich will sich der Konzern von den Ketten Runners Point, Wehmeyer und SinnLeffers trennen. Liselotte Hinz, Sprecherin von verdi-NRW, nennt das Konzept, das den Verkauf der Filialen vorsieht, „die Zerschlagung des Konzerns“. „Ein Sanierungskonzept sieht anders aus“, sagt Hinz, „das kümmert sich auch um seine Mitarbeiter“.ELMAR KOK