Niedrige Zinsen, hoher ideeller Gewinn

Die Sozialistische Selbsthilfe Köln (SSK) sucht private Geldgeber, um eines der beiden Häuser am Salierring zu kaufen, die sie seit Jahren nutzt. Über einen neuen Mietvertrag für das andere wird mit dem Hausbesitzer noch verhandelt

Köln taz ■ Der Verein „Helft dem SSK“ will nach dem verlorenen Rechtsstreit der „Sozialistischen Selbsthilfe Köln“ (SSK) am Salierring gegen den Hausbesitzer Heiner Jachertz nun eines der beiden von der Selbsthilfe genutzten Häuser kaufen. In dem Streit ging es um das Haus am Salierring 41, in dem das Möbellager der Sozialistischen Selbsthilfe untergebracht ist und für das Jachertz nun den Räumungstitel zum 30. September in der Tasche hat.

Jachertz bietet das Haus, das er 1989 für umgerechnet 130.000 Euro erworben hatte, dem Verein zum Kauf an – für 595.000 Euro. Der von Heinrich Böll gegründete Verein könnte das Geld aufbringen, da er eine Erbschaft in Höhe von 300.000 Euro und eine Kreditzusage der alternativen GLS-Bank (ehemals Ökobank) in Bochum erhalten hat. Jachertz will zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nur die Nummer 41 verkaufen, ein Angebot des Vereins für beide Häuser hat er abgelehnt. Das andere Haus am Salierring, die Nummer 37, kann die SSK möglicherweise weiterhin mieten, über einen neuen Mietvertrag wird gerade verhandelt.

Für den Hauskauf sucht der Verein noch nach privaten Kreditgebern, um nicht den gesamten nötigen Betrag von der Bank leihen zu müssen. Die monatlichen Belastungen wären zu hoch und würde den Betrieb der SSK gefährden. Wer der Sozialistischen Selbsthilfe Geld leihen möchte, kann sich jederzeit im Salierring melden. Die Zinserträge sind niedrig, der Gewinn ein ideeller. Man bekommt also mehr als bei der Telekom-Aktie.

Christian Gottschalk

www.ssk-bleibt.de