Arabische Geschichtenerzähler im Literaturhaus
: Zwischen Märchen lungern

Vielleicht ist es ganz erholsam, mal wieder in altbewährten Klischees der arabischen Welt zu versinken, statt sich in politisch korrekten Diskussionen über deren gesellschaftspolitisches Gebaren zu verheddern – Letzteres ein wunderbarer Kniff übrigens, um das Kehren vor der eigenen Tür dauerhaft zu vermeiden. Doch das nur am Rande. Arabische Märchenerzähler gelten – und das ist nicht nur europäische Suggestion – seit langem als rhetorisch besonders gut; nordäquatoriale Prediger könnten sich ein Scheibchen abschneiden von deren Spannungsbögen, wollten sie ihre Kirchen wieder füllen.

Zwölf Stunden lang wird daher jetzt das Literaturhaus – ganz im Geiste des diesjährigen Buchmesse-Schwerpunkts – ein arabisches Märchenfest veranstalten, wird Saddek El Kebir aus Algerien, den Libanesen Jusuf Naoum und Idriss Al Jay aus Marokko auf den teppichbewehrten Boden des Literaturhauses bitten. Denn Zuhören ist bequem und lustig. Und selbst weiterlesen kann man ja noch den ganzen Winter lang. PS

Do, 30.9., zwölf bis 24 Uhr, Literaturhaus, Schwanenwik 38