100 Prozent!
: Musikfest in Walle

Was ist der Unterschied zwischen dem Musikfest und dem Walle-Center? Letzteres ist ausverkauft. Ein unmöglicher Vergleich, aber immerhin: Der Westbremer Konsumtempel steigt am Wochenende in die Kulturförderung ein und meldet: Vorverkauf hundert Prozent. „Überraschend schnell“ seien alle 400 Karten der „Großen Musical-Gala“ mit den Bremer Vocal-Artisten weg gewesen, sagt Center-Manager Michael Bruns. Drauflegen müsse er trotzdem – so ist das eben bei Kulturförderung.

Ob das Musikfest (spannendes Programm, aber bei 75-prozentiger Auslastung ein Besucherminus zum Vorjahr von 5.000 Köpfen) also gut beraten wäre, innerhalb seines Auftrittsortausdehnungskonzepts das Walle-Center künftig einzubeziehen? Das Haus hat immerhin 12.000 Tagesgäste, womit schon 70,59 Prozent der Musikfestgesamtbesucherschaft gesichert wären.

Man sieht: Mit 23.700 Quadratmeter Nutzfläche lässt sich allerhand machen. Und Centerchef Bruns ist offenbar der richtige Mann, dies Potenzial auch zu nutzen. Wenn das Wochenende gut laufe, wolle man die kulturellen Konzepte weiterdenken: „Zum Beispiel in Richtung Theater“. Somit empfiehlt sich sein Haus nicht nur als Antwort auf die Bremer Musicalkrise, auch das benachbarte Waldauensemble fände im Falle abermaliger Insolvenz einen großzügigen Ersatzspielort – finanziell gesichert durch die potente Düsseldorfer Immobiliengruppe Westfond, der Besitzerin der Anlage. Schließlich gilt: In Walle ist Platz für alle. HB

Programm: www.walle-center.net