Große Koalition: Mangelhaft, 5

SPD akzeptiert Noten ab Klasse 3 – sofern die CDU weiteren Stadtteilschulen zustimmt

Bremen taz ■ Ziffern sagen mehr als Worte. Findet die CDU. Weswegen Bremer Pennäler ab der dritten Klasse künftig Zeugnisse mit Noten bekommen sollen. Ausgeschrieben in Worten. Und in Ziffern. Auch wenn Zentralelternbeirat, Grundschulleiter, Grüne und eigens befragte Experten das ablehnen.

Worte sagen mehr als Noten. Findet die SPD. Weswegen die Bremer Grundschulzeugnisse künftig in Form von kindgerechten Lernbriefen (Klassen 1 und 2) beziehungsweise ausführlichen Lernentwicklungsberichten daherkommen sollen. Das machen die Skandinavier so. Das haben Bildungsexperten empfohlen. Und das finden auch die Grünen gut.

Der großkoalitionäre Kompromiss ist die Summe beider Vorschläge. Berichte ja, Noten auch. Sogar, falls gewünscht, auf einem extra Blatt.

Beschlossen werden kann er heute in der Bildungsdeputation trotzdem nicht. „Beratungsbedarf, nichts Tiefgreifendes“ meldet die SPD-Bildungspolitikerin Ulrike Hövelmann an. Was damit zu tun haben könnte, dass auch CDU-Rohmeyer „Beratungsbedarf“ angemeldet hat, ebenfalls „nichts Tiefgreifendes“. Rohme–yers Problem sind nicht die Zeugnisse, sondern die zwei integrierten Stadtteilschulen, die es künftig mehr geben soll: Das Gerhard-Rohlfs-Schulzentrum in Vegesack und das in der Helgolander Straße in Walle. Die Konzepte müssten noch geprüft werden, sagt Rohmeyer. Schulleiter Gerhard Gilbert widerspricht. „Alles, was dazu gesagt werden muss, liegt längst vor“, sagt er. „Da kann man nur ja sagen oder nein.“ sim