Reifen-Flicker in Partylaune

Als Theodor Emigholz vor dem Krieg mit dem Reifen-Recycling begann, steckte die Umweltbewegung noch nicht mal in den Kinderschuhen: Es war der Material-Mangel, der den Vulkanisiermeister erfinderisch werden ließ. Harald Emigholz führt den Familienbetrieb, der gestern 75-jähriges Jubiläum feierte, in dritter Generation. „Zur Herstellung eines Reifens braucht man zehn Liter Rohöl“, erklärt er. Nur einen jedoch für die Erneuerung. Keine Frage: Das ist öko und schont die Brieftasche. „Rund die Hälfte von Bremens Lastwagen und Bussen fahren mit Recycling-Reifen“, schätzt der Chef-Vulkanisierer. Erst wird das alte Profil abgefräst, dann beginnt der Vulkanisier-Prozess. Das neue Profil wird mit dem geschliffenen Reifen verschmolzen. „Da beim Pressen eine höhere Verdichtung erreicht wird, hält ein sanierter Reifen länger als ein neuer“, sagt Emigholz. Wer hätte das gedacht? evl/Foto: Indra Wegener