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Fidel Castro (77), der agile „máximo líder“ von Kuba, gibt zusammen mit Kim Jong Il (62), dem kleinen Häuptling von Nordkorea, in Sachen Pressefreiheit ein denkbar schlechtes Bild ab. Nach Angaben von „Reporter ohne Grenzen“ werden Journalisten nirgendwo stärker unterdrückt als in Kuba oder Nordkorea. Kuba sei mit 26 inhaftierten Reportern das weltweit „größte Gefängnis für Journalisten“, heißt es in der gestern veröffentlichten Studie über die Medienfreiheit in 164 Staaten – das US-Straflager Guantánamo auf Kuba nicht mitgerechnet.

Allein acht der zehn untersten Plätze belegten asiatische Staaten. In Laos, China, Vietnam, Iran und Turkmenistan seien die Medien strenger staatlicher Kontrolle ausgesetzt. Unbotmäßige Journalisten riskierten Verhaftung, Gefängnisstrafe oder müssten ins Ausland flüchten, heißt es in der am Montag veröffentlichten Bilanz – aber besser nicht nach Italien, das gerade mal auf Platz 53 landete.

Hier hat Silvio Berlusconi (67), Medienunternehmer und Regierungschef, die schlechte Platzierung fast im Alleingang zu verantworten: Wegen der Interessenkonflikte zwischen dem Staatsmann und dem Unternehmer Berlusconi reicht’s nur für einen Platz zwischen Bolivien und Peru. An oberster Stelle der Rangliste stehen skandinavische Länder, Deutschland kommt auf Platz acht. (dpa)