Schiffbau-Hilfe droht Havarie

Hamburg dpa ■ Die staatlichen Auftragshilfen für den deutschen Schiffbau stehen wegen der angespannten öffentlichen Haushalte auf der Kippe. Der maritime Koordinator der Bundesregierung, Georg Wilhelm Adamowitsch, ließ gestern in Hamburg erkennen, dass der Bund seinen Anteil von einem Drittel an den Schiffbausubventionen nicht aufstocken will. Das hatten die Wirtschaftsminister der Küstenländer vor einer Woche in Bremen gefordert. Ohne die Hilfen droht nach Einschätzung der IG Metall ein massiver Auftragsverlust.

Gegenwärtig schwimmen die deutschen Werften im Sog des weltweiten Schifffahrtsbooms auf einer Auftragswelle. So erhöhten sich in den vergangenen zwölf Monaten die Auftragsbestände um 36 Prozent, die Auftragseingänge aber sogar um 218 Prozent. Der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Frank Teichmüller, warnte davor, diese Entwicklung überzubewerten. „Schiffbau war schon immer eine zyklische Branche und jetzt werden riesige Kapazitäten aufgebaut, zum Beispiel in China“, sagte er. „Die deutschen Werften sind nur ausgelastet, weil die Bauplätze in Südostasien voll sind.“