HAW droht Stellenabbau
: Hochschule bangt um Professuren

Am Mittwochabend bekam der Präsident der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), Michael Stawicki, einen Anruf aus der Wissenschaftsbehörde: Es gebe ein Problem – ein Rechenfehler habe sich eingeschlichen. Es ging um die Ziel- und Leistungsvereinbarungen (ZLV) zwischen Hochschule und Behörde für 2005, in denen die konkrete Umsetzung der Hamburger Hochschulreform und die Finanzierung der ehemaligen Fachhochschule am Berliner Tor durch die Stadt geregelt ist. Noch ist der wichtige Vertrag nicht unterzeichnet, der auch die Zahl an Absolventen und Professuren für das Jahr 2012 festschreibt.

Und genau bei der Prognose der Lehrstühle ist der Fehler passiert. Der Mathematiker Stawicki hatte ihn zwar schnell bereinigt. Aber das neue Ergebnis war ein Schock: „2012 wären sieben bis acht Prozent der Professorenstellen gefährdet“, sagte Stawicki gestern der taz. Schon vorher hätte der Senat der Hochschule „Stellen abluchsen“ wollen. Der Professurenabbau nach der neuen Berechnung fiele noch höher aus: Zur Zeit lehren 400 Professoren an der HAW, 2012 wären es bis zu 35 weniger. Die Kürzungen träfen alle Bereiche, warnte der Präsident: „Am härtesten vermutlich die Sozialpädagogen.“ Aber die vom Senat geförderten Ingenieure wären auch betroffen. Doch so weit will es Stawicki nicht kommen lassen: „Wir haben den ganzen Sommer auf einer Basis von falschen Zahlen diskutiert. Jetzt muss komplett neu verhandelt werden.“ Und was sagt die Wissenschaftsbehörde? „Die Ziel und Leistungsvereinbarungen werden erst dann öffentlich gemacht, wenn der Vertrag abgeschlossen ist“, so Sprecherin Sabine Neumann. „Zu einem laufenden Verfahren geben wir keine Stellungnahme ab.“ sie