Trasa Warszawa Berlin

Einen „bimedialen“ Kontaktraum nennt der Klangkünstler Georg Klein seine Installation am Alexanderplatz in Berlin und am Plac Defilad in Warschau. Per Internetkamera werden die Bilder vom jeweils anderen live übertragen. Ganz exklusiv und nur vor Ort, wer im Netz nach einem Livestream sucht, hat Pech.

Drei Jahre lang hat Klein an dem Projekt gearbeitet, das auf polnischer Seite im Warschauer Goethe Institut einen Partner gefunden hat. Und Partner brauchen beide Städte tatsächlich, wenn sie sich nicht mehr, wie bislang, eher fremd sein wollen. Dabei haben Berlin und Warschau vieles gemeinsam – den Alex und den Plac Defilad zum Beispiel. Zwei überdimensionierte Plätze mitten im Zentrum, die den seit der Wende Macht habenden Planern ein Dorn im Auge sind. Hochhäuser bauen ist seitdem auf beiden Seiten angesagt, um die Sünden der sozialistischen Architektur zu verstecken. In Warschau hat das funktioniert, in Berlin nicht.

Die Bewohner dagegen mögen ihre Plätze. Bis zum 28. November noch werden sie sich gegenseitig zuwinken können, demnächst erscheint ein Katalog. Danach wird wieder Alltag einkehren in die Beziehungen zwischen beiden Hauptstädten. Oder auch nicht. WERA FOTO: GEORG KLEIN

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