korruption?
: Der Name Bielka hat Geschmäckle

Gegen wen aus der vergangenen CDU/SPD-Riege beziehungsweise der aktuellen Regierung ermittelt die Staatsanwaltschaft derzeit eigentlich nicht? Wegen möglicher Veruntreuung öffentlicher Gelder ist Exsenator Peter Strieder dran, ebenso Finanzkollege Thilo Sarrazin. Auch gegen dessen Staatssekretär Volkmar Straub waren die Juristen tätig. Ohne Konsequenzen allerdings. Die beiden CDU-Mannen Liepelt und Holzinger hat man dagegen weiter im Visier. Den Kopf aus der Schlinge ziehen konnten bisher die beiden früheren CDU-Senatoren Kurth und Branoner.

KOMMENTAR VON ROLF LAUTENSCHLÄGER

Drinnen hat ihn jetzt Frank Bielka, vor einem Jahr noch Finanzstaatssekretär, davor im Bauressort tätig und heute Chef der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Degewo. Der umtriebige SPDler wird der Untreue verdächtigt – mal nicht in Sachen Tempodrom, sondern in Sachen Grundstücksdeal in Adlershof, Wissenschaftsstandort und Renommierprojekt des Landes.

Ein korruptes „Geschmäckle“ bekommt die Chose aber dadurch, dass „in zeitlicher Nähe“ zum komischen Adlershofgeschäft der Investor mit der SPD gefeiert und dabei jener Partei gespendet haben soll – ganz wie bei Herrn Specker, der SPD und dem Tempodrom.

Klar, gar nichts ist bewiesen. Frank Bielka weist die Vorwürfe zurück, und natürlich gilt bis zum Beweis des Gegenteils die Unschuldsvermutung. Wahrscheinlich wird am Ende auch die Unschuld siegen, weil Bielka ein Waisenknabe ist – wie man beim Einfädeln seiner hohen Degewo-Vorstandsbezüge erleben konnte. Alles korrekt gelaufen, aber der Politik nimmt man immer weniger Korrektheit ab.