DAS GIBT ZU DENKEN

OSWALD METZGER, 49, Grüner, hätte „kein Problem damit“, in einer TV-Talkshow mit einem Vertreter der rechtsradikalen Parteien DVU oder NPD zu streiten. „Ich halte prinzipiell nichts von Ausgrenzung“, sagte Metzger der taz. Besser sei es, die tumben Rechten zu entzaubern, als sie aus dem Fernsehen herauszuhalten. Letzteres könne denen sogar noch helfen. Metzger: „Märtyrer leben länger.“

PETRA PAU, 41, Bundestagsabgeordnete (PDS), ist auch gegen Ausgrenzung von Naziparlamentariern im TV. „Ich verlasse keine Veranstaltung, in der ein gewählter Parlamentarier sitzt und überlasse ihm das Publikum“, sagte sie der taz. Pau glaubt zwar nicht, „dass es die Aufgabe des Fernsehens ist, Anführer von rechtsradikalen Parteien berühmt zu machen“. Aber: „Ausgrenzung wird ihnen eher Zulauf bringen. Man muss sich mit ihren Positionen auseinandersetzen.“ Hintergrund: Die TV-Polit-Talkerinnen Sabine Christiansen und Maybrit Illner wollen keine Naziparlamentarier in ihre Sendungen einladen. Gestern hatte sich bereits Silvana Koch-Mehrin, Europa-Abgeordnete der FDP, in der taz dafür ausgesprochen, sich doch mit Nazis im Fernsehen auseinanderzusetzen, um die „fehlende inhaltliche Substanz zum Vorschein“ zu bringen.