Warnsystem für Kinderschutz

BERLIN taz ■ Um misshandelte und verwahrloste Kinder effektiver zu schützen, wollen Kommunen enger zusammenarbeiten. Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) sagte am Dienstag auf einer Fachkonferenz in Berlin, oft hätten zuständige Behörden in der Vergangenheit das Mehraugenprinzip außer Acht gelassen oder nur nach Aktenlage entschieden. Bis 2010 sollen Kommunen in 50 Modellprojekten ein Netz für „frühe Hilfen“ aufbauen, in denen Ärzte, Hebammen, die Jugendämter und Polizei kooperieren. Der Bund stellt dafür 11 Millionen Euro zur Verfügung. Zudem soll noch dieses Jahr ein Kinderschutzgesetz verabschiedet werden. Demnach sind Jugendämter bei Verdacht im Regelfall verpflichtet, die Familien zu besuchen. Auch sollen sie ihre Akten beim Umzug auffällig gewordener Familien an die neuen Behörden weitergeben. Zudem müssen Ärzte künftig das Jugendamt einschalten, wenn ein Gespräch mit den Eltern erfolglos bleibt. NJ