Sahara-Geiseln sollen für Befreiung zuzahlen

Gut zwei Monate nach ihrer Befreiung haben die ehemaligen „Sahara-Geiseln“ Post vom Auswärtigen Amt (AA) bekommen: eine Rechnung über 2.301 Euro. Mit diesem Betrag soll sich offenbar jeder der neun deutschen Algerien-Urlauber an den Millionen-Kosten beteiligen, die ihre Befreiung aus der fast sechsmonatigen Gefangenschaft in der algerischen und malischen Sahara verursacht hat. Die Mitglieder der ersten Geisel-Gruppe, die bereits im Mai freikam, sollen 1.092 Euro zahlen.

Als die Geiseln – im Bild: zu Besuch beim malischen Präsidenten in Bamako, Mali – im August noch nicht wieder daheim waren, entbrannte bereits eine Diskussion um die Kosten für die Befreiung. So schreibt auch das AA in seinem Brief, es gebe „eine erhebliche öffentliche und politische Erwartungshaltung, für die Sie sicherlich Verständnis haben“. Die deutsche Versicherungswirtschaft rechnet unterdessen mit einer verstärkten Nachfrage nach privaten Policen gegen Entführung und Erpressung von Touristen. Nach Angaben des Münsteraner Versicherungsmanagers Peter Bensmann bietet bereits jetzt „mindestens eine Hand voll“ Versicherungen Schutz gegen solche Risiken – nannte aber keine Preise. DPA

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