Absurdes Theater
: Das Gartenfest

Der junge Hugo Pludek wird von seinen bekennenden Mittelstandseltern zu einem Schulfreund des alten Pludek geschickt, auf dass der ihm den Weg ins Berufsleben weise.

Eher zufällig landet Hugo daraufhin auf einem Gartenfest des Amtes für Auflösung, wo er zwar den alten Freund des Vaters nicht trifft, dafür aber einen Schwung von Beamten, deren Sprachfiguren er bald beherrscht und für seine Zwecke zu nutzen weiß.

Er spielt die Bediensteten des Amtes für Auflösung virtuos gegen die des Amtes für Eröffnung aus und ist alsbald mit der großen Aufgabe betraut, das Zentralkomitee für Auflösung und Eröffnung zu leiten.

Ein schöner Erfolg, wie der alte Pludek findet, als er erfährt, was der Junge in so kurzer Zeit gewuppt hat. Nur der Junge ist kaum wiederzuerkennen – seinen Eltern ist er ein Fremder geworden.

Der Witz des „Gartenfests“ speist sich nun weniger aus dieser etwas banalen Pointe als aus der Sprache selbst, die virtuos auf der Klaviatur der Tautologien, Relativierungen, Konventionen, Höflichkeitsfloskeln, eingebauten Hintertürchen und so weiter spielt.

Das ist für die Schauspieler durchaus eine Herausforderung, die das Ensemble der Landesbühne Niedersachsen überwiegend souverän, wenn nicht mit Bravour (vor allem Mathias Reiter als Hugo) bewältigte. ASL

Samstag, 20 Uhr, Stadttheater Wilhelmshaven