Frachter warten in Geltinger Bucht

Die Krise im Welthandel zwingt in vielen deutschen Seehäfen Schiffe an die Kette. In Hamburg sind 17 von 20 Plätzen für die so genannten Auflieger besetzt, teilte die Hamburger Hafenbehörde am Mittwoch mit. Erstmals seit der Tankerkrise vor mehr als 30 Jahren können auch wieder Frachter in der Geltinger Bucht östlich von Flensburg vor Anker gehen: Das Kieler Umweltministerium genehmigte auf Antrag der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes bis zu fünf Liegeplätze. Die Genehmigung ist auf drei Monate befristet, kann aber verlängert werden, wenn die Liegeplätze nicht anderweitig gebraucht werden. In Lübeck liegen nach Angaben der Hafenbehörde zurzeit fünf Schiffe, in Rostock warten seit rund sechs Wochen drei mittelgroße Containerschiffe auf neue Aufträge.

In der Geltinger Bucht lagen zwischen 1975 und 1978 zeitweise bis zu 14 Öltanker vor Anker. Grund war damals die Drosselung der Ölförderung in den Opec-Staaten. Das Kieler Ministerium machte Reedereien, die ihre Schiffe in der Geltinger Bucht parken wollen, strenge Umweltauflagen. Dazu gehört das Verbot, Abwasser oder Müll im Meer zu entsorgen. Außerdem dürfen die Maschinen, soweit sie zum Beispiel zur Stromerzeugung laufen müssen, nur mit schadstoffarmen Treibstoffen befeuert werden: Teile der Bucht sowie die landseitig angrenzende Geltinger Birk sind nach EU-Recht als Schutzgebiete ausgewiesen. TAZ/DPA