Links alles wie gehabt

Die Linkspartei zieht wieder mit Gregor Gysi, Petra Pau und Gesine Lötzsch in den Bundestagswahlkampf

Die Berliner Linke will wieder mit Zugpferd Gregor Gysi in den Bundestagswahlkampf ziehen. Der Landesvorstand nominierte den Bundestagsfraktionsvorsitzenden auf Platz 1 der Landesliste, kündigte der Berliner Linke-Chef Klaus Lederer am Mittwoch an. Die Linke will an diesem Sonntag auf einer Vertreterversammlung ihre Kandidaten für die Bundestagswahl am 27. September nominieren. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen die Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau und die stellvertretende Bundestagsfraktionsvorsitzende Gesine Lötzsch. Auf Platz 4, 5 und 6 wurden der frühere Landeschef Stefan Liebich, die stellvertretende Bundesvorsitzende Halina Wawzyniak und Lederer nominiert. „Unser Ziel ist, unser Bundestagsergebnis von 2005 – 16,4 Prozent – zu halten und zu verbessern und mindestens drei Direktmandate zu erzielen“, sagte Lederer.

Vor vier Jahren gewannen Gysi (Treptow-Köpenick), Pau (Marzahn-Hellersdorf) und Lötzsch (Lichtenberg) ihre Wahlkreise direkt. Über die Liste zog als vierter Berliner Abgeordneter noch Hakki Keskin ein, der nicht erneut kandidiert. Lederer rechtfertigte, dass auf den aussichtsreichen Plätzen in Berlin nur Kandidaten aus dem Osten kandidieren. Die Forderung, auch Kandidaten aus den westlichen Berliner Kreisverbänden zu berücksichtigen, halte er für „abenteuerlich“, so Lederer. „Im 20. Jahr des Mauerfalls sollte es gar keine Ost-West-Debatte mehr geben.“

Lederer verwies auf die Debatten in der Bundespartei und einigen Landesverbänden, dass Westkandidaten wie 2005 erneut in Ostländern nominiert werden sollten. Dagegen würden in den Westländern mit Ausnahme von Sahra Wagenknecht in Nordrhein-Westfalen keine ehemaligen PDS-Politiker aufgestellt.

Beim Parteitag am kommenden Sonntag seien deshalb vermutlich auf mehreren Plätzen Kampfkandidaturen zu erwarten, erklärte Lederer. Gegen Liebich auf Platz 4 will das frühere WASG-Mitglied Hasko Hüning aus Steglitz-Zehlendorf antreten. Auf Platz 5 will auch die Linke-Politikerin aus dem aufmüpfigen Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Figen Izgen, kandidieren. DPA