8.000 ohne Ausbildungsplatz

Deprimierende Ausbildungsbilanz in NRW. Selbst in der offiziellen Regierungsbilanz fehlen tausende Lehrstellen. Wirtschaftsminister Schartau: „Unbefriedigende Situation“

DÜSSELDORF taz ■ Rund 8.000 Jugendliche in Nordrhein-Westfalen haben noch keinen Ausbildungsplatz gefunden. Für sie waren Ende September noch etwa 4.000 offene Ausbildungsstellen vorhanden. „Diese Situation ist unbefriedigend“, sagte Arbeitsminister Harald Schartau (SPD) gestern nach einem Treffen der NRW-Bündnispartner für Ausbildung. Mit zusätzlichen finanziellen und personellen Hilfen will das Bündnis aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Politik und Arbeitsverwaltung versuchen, mehr Betriebe für Ausbildung zu gewinnen. Außerdem würden die Angebote für „praktisch Begabte“ erweitert.

Jeder unversorgte Jugendliche werde von den Regionalstellen des Ausbildungskonsenses jetzt noch einmal angeschrieben und zu einem persönlichen Beratungsgespräch eingeladen, sagte Schartau. „Ich richte einen dringenden Appell an alle, auf das Anschreiben unbedingt zu reagieren. Wer eine Perspektive will, soll die Einladung annehmen.“ Im Sommer hatten von über 35.000 Kontaktierten, die noch keinen Vertrag hatten, angeblich nur 6.650 die Einladung angenommen, an einem zweitägigen „Kompetenzcheck“ teilzunehmen. Wer noch nicht das Qualifikationsprofil hat, eine Ausbildung zu beginnen, hat die Chance auf eines von 4.000 betrieblichen Langzeitpraktika.

Die Bilanz erinnert an das vergangene Jahr. In NRW waren zum Stichtag 30. September 2003 noch 7.076 Jugendliche als Ausbildungsplatz suchend gemeldet. Von diesen haben über den Ausbildungskonsens bislang nur rund 1.000 einen Ausbildungsplatz bekommen. TEI