Hoch die Rivalität!

Heute: Bayern. Mehr muss der Fußballfan nicht wissen, um in euphorische Kampfstimmung zu verfallen

Bremen taz ■ Die Zeichen stehen auf Zusammenbruch. Um 14 Uhr wird die Stadt heute dicht sein. Auto? Vergisses! Fahrrad? Allerhöchstens mit viel Geschick beim Kurven durch bewegte Massen. Wer in Walle einsteigt, bekommt vielleicht noch ein Plätzchen in der Tram nach Osten. Spätestens ab Doventor könnten jedoch nur professionelle Tokioter Türschubser helfen, die mit offiziellem Auftrag, weißbehandschuhten Händen und voller Wucht die Fahrgäste in die überfüllten Straßenbahnen rammen. „Der Veranstalter“, teilt die Bremer Polizei mit, „rechnet mit 43.000 Zuschauern.“

Wenn das Weserstadion doppelt so groß wäre, kämen auch doppelt so viele, ganz egal, ob die Anfahrtswege dafür ausgerichtet sind. Denn heute muss Werder gegen Bayern spielen. Und gewinnen. Alles andere wäre enttäuschend. Nicht, weil man von den Bayern in dieser Saison nichts zu erwarten hätte. Oder weil sie unter ihrem in Bremen einst mit seinem Menschenschinderprogramm gescheiterten Trainer fuchtbar schlecht spielen. Das Match gegen Ajax Amsterdam am Dienstag sah ja sogar ganz manierlich aus, und das 4:0 ging den Münchnern munterer vom Fuß als Werders mühsamer Erfolg gegen den spanischen Meister CF Valencia.

Aber es geht hier darum, gute alte Rivalitäten zu pflegen, nicht um den Austausch rationaler Argumente. Die kann man ja bemühen, wenn die Bayern dann doch in letzter Minute durch ein Tor von Roy Makaay den Ausgleich erzielt haben. bes