unterm strich
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Wenn das Museum of Modern Art in New York, in Deutschland inzwischen bestens als MoMA bekannt, am 20. November wieder sein erweitertes Domizil in der 53. Straße bezieht, erhöht das Museum seine Eintrittspreise gleich mal um 67 Prozent. Das Ticket kostet dann 20 Dollar. Es gilt dann zwar für einen ganzen Tag, aber welcher Tourist hat schon Zeit, einen ganzen Tag in diesem Museum zu verbringen, wo doch noch so viele andere Dinge in der Stadt gesehen werden müssen? Und die Leute in Manhattan selbst, die öfter ins Modern gingen, taten das eben mal für eine Stunde zwischendurch.

Vielleicht hat der Ticketpreis ja die schöne Folge, dass man unbehelligt von allzu vielen anderen Besuchern die Bilder genießen kann? Denn Eintrittspreise, das ergeben Marktstudien, haben durchaus einen großen Einfluss auf die Besucherquoten. Dann ist es vorbei mit der Kunst für alle, für die das Ausweichquartier des MoMA in Queens gelobt wurde, das die Kunst auch zu einem Publikum außerhalb Manhattan brachte. Es schloss vor fünf Tagen seine Türen.

Klingt nach Umberto Eco, doch es berichtet der britische Telegraph: Rund 500 Jahre nach ihrem Diebstahl durch einen italienischen Klosterbruder hat die britische Nationalbibliothek eine der letzten fehlenden Seiten einer Prachthandschrift der Renaissance wiedererhalten. Die Bibliothek hat die lange verschollene Seite aus Sforzas „Stundenbuch“ einer Kunsthändlerin abgekauft. Es war bekannt, dass ein Mönch aus einem Mailänder Kloster um 1490 das Manuskript aus dem Atelier des berühmten Buchmalers Giovan Pietro Birago gestohlen hatte. Das „Stundenbuch“, eine Auftragsarbeit des Mailänder Herzogs Galeazzo Maria Sforza, ist eine der Hauptattraktionen der Nationalbibliothek.