Geschütztes Eigenlob

Ein Vierteljahrhundert Naturschutz im Wattenmeer – eine Erfolgsgeschichte

hamburg taz ■ Alle loben eine Erfolgsgeschichte, die Umweltminister Deutschlands, Dänemarks und der Niederlande ebenso wie die Schleswig-Holsteins und Niedersachsens, und auch Umweltorganisationen wie der WWF „gratulieren“. Am 25. Geburtstag der grenzüberschreitenden Naturschutzkooperation Wattenmeer, die gestern auf Schloss Gödens bei Wilhelmshaven gefeiert wurde, freuten sich alle Beteiligten über den „großartigen Schutz eines einmaligen Naturraumes“, so Simone Probst, grüne Staatssekretärin im Bundesumweltministerium.

Jeder könne die Erfolge der Kooperation sehen, befand auch Hans-Ulrich Rösner, Leiter des WWF-Wattenmeerbüros im nordfriesischen Husum. Die Eindeichungen seien gestoppt, die Jagd auf Vögel weitgehend eingestellt, die Verbauung des Wattenmeeres verringert worden, und viele Salzwiesen stünden wieder in Blüte. Zugleich mahnte er ein gemeinsames Hafenkonzept für die Küstenregion zwischen Rotterdam und Hamburg an. Noch immer würden Flussmündungen ins Watt unnötig vertieft.

1978 hatten Deutschland, Dänemark und die Niederlande vereinbart, das ökologisch besonders wertvolle Wattenmeer zu schützen. Schleswig-Holstein und Niedersachsen erklärten das Wattenmeer 1985 und 1986 zum Nationalpark, Hamburg zog 1990 nach.

Probst mahnte einen verbesserten Schutz der vom Aussterben bedrohten Schweinswale an. Etwa 7.000 der kleinen Delphine verenden jährlich in den Stellnetzen der Fischindustrie (taz berichtete). Weitere Schutzgebiete seien notwendig. smv