World Games werden hübsch

Sportpräsident Richthofen wird Botschafter der World Games. Für den Funktionär sind die nichtolympischen Spiele im Revier auch ein Argument für die Konzentration der Sportverbände

AUS DUISBURGCHRISTOPH SCHURIAN

Wenn in knapp zehn Monaten die World Games 2005 starten, wird sich auch der erste Sportfunktionär im Land freuen: Nach einer Visite in Duisburg, Mülheim und Bottrop erlaubte es Manfred von Richthofen der Duisburger Oberbürgermeisterin Bärbel Zieling, ihn zum World-Games-Botschafter zu erklären: „Ja, so können sie mich nennen“, sagte der Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB) vor der Ruhrpressekonferenz: Die Weltspiele der nichtolympischen Sportarten seien nicht nur für die „sportfreundliche“ Region eine Chance – „vor allem nach der verpassten Möglichkeit, die olympischen Spiel nach Deutschland zu holen“, sagte der Jagdfliegerneffe.

Vor allem die neue MSV-Arena hat es ihm angetan: Das neue Fußballstadion sei nicht übertrieben und auch „farblich sehr hübsch mit den weiß-blauen Sitzen; das ist ideal für die Eröffnungsfeier“, hofft von Richthofen. Eröffnet wird das Sportfestival dann am 14. Juli 2005.

Ideal fügen sich die Weltspiele – bei denen Medaillen in 41 Sportarten vergeben werden – auch in seine Organisationspolitik nach den Olympischen Spielen ein. Am Freitag einigten sich die Sportspitzen von Nationalem Olympischen Komitee (NOK) und DSB auf Gespräche, die zu einem einzigen deutschen Sportverband führen sollen. Dem Berliner, der auch die Interessen der nicht (oder noch nicht) Olympischen Disziplinen vertritt, begrüßte dabei die Spiele im Westen: „Den World Games wird die Umorganisation des deutschen Sports nur entgegen kommen“, sagte das CDU-Mitglied – der Sport müsse künftig gegenüber Staat und Wirtschaft mit einer Stimme sprechen.

In Zeiten der Trends und des Funsports haben sich verbände und Vereine auch neuen Sportarten zu öffnen, meinte der 70-Jährige: „Junge Menschen wollen heute mehr als eine Sportart ausprobieren“ – die World Games seien ein bunter Rasen, auf dem sich hierzulande auch unbekanntere Sportarten wie Bowling oder Sportakrobatik präsentieren können.

Sichtlich erleichtert zeigte sich der Funktionär über den Stand der Vorbereitungen. Das erst Anfang des Jahres runderneuerte Team um World Games GmbH-Geschäftsführer Gerd Bildau sei jetzt auf einem guten Weg, lobte von Richthofen: „Es herrscht hier nun ein anderes Arbeitsklima – ich war nicht immer erfreut, von dem was sich hier tat.“ Und Bildau, der Ex-Sozialdezernent Duisburgs, erklärte, dass die Kosten von 14,5 Millionen Euro durch öffentliche Zuschüsse, Mechandising-Einnahmen und Sponsorengelder komplett gegenfinanziert seien.