An der Stigmatisierung beteiligt

betr.: Kommunalwahl in Köln

Alle äußern sich betroffen über den Einzug der Rechten in den Stadtrat und die Bezirksvertretungen. Der SPD-Fraktionschef Martin Börschel verspricht, durch die zukünftige Arbeit den Rechten den Nährboden zu entziehen. Wie sagte doch Goethe: „Man muss nicht nur wollen, sondern auch tun!“

Hatte nicht die örtliche SPD in Poll Seit‘ an Seit‘ mit „Pro Köln“ gegen die Flüchtlingsunterkünfte demonstriert? Hatte nicht in Weidenpesch das nun frisch gewählte Bezirksvertretungsmitglied Winfried Steinbach zusammen mit einer weiteren SPD-Kandidatin gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in der Pallenbergstraße die Gründung eines „eckigen Tischs“ unterstützt und damit den Rechten Raum zur Profilierung gegeben? Hatten sich nicht Kölns SPD-Parteichef Jochen Ott und Martin Börschel noch vor Jahresfrist gemeinsam mit den Liberalen (!) an der Stigmatisierung der Roma („Klau-Kids“ einsperren) beteiligt?

Die schnellen und einfachen Lösungen sind meistens nicht die besten. Hoffen wir, dass sich die politisch Verantwortlichen wieder stärker der Mühe unterziehen, an „Runden Tischen“ unter rechtzeitiger Beteiligung der betroffenen Bürger die anstehenden Probleme anzupacken und verantwortungsvoll und solidarisch zu lösen. Auch auf den Rat der Flüchtlingsorganisationen sollte man nicht verzichten. Polarisieren zu Lasten von Minderheiten bringt nur den Rechten Vorteile! REGINA JIKELI und GÜNTHER JIKELI, Ehrenvorsitzender der Niehler SPD, Köln