Foto nur von vorn

World Awards: Hamburg hat jetzt auch seine „Nacht der Weltstars“ gehabt, inclusive Roberto Blanco

Hamburg taz ■ Den World Media Awards hatte sich eigentlich der Reporter vom Lokalfernsehen Hamburg 1 verdient. Seine Penetranz, jeden Preisträger bei der Verleihung der „World Awards“ am Mittwochabend in der Hamburger Musikhalle zu fragen: „Was bedeutet dieser Preis für Sie?“, hätte belohnt gehört. Die Befragten, von US-Schauspieler Michael Douglas bis hin zu Siemens-Chef von Pierer, blieben höflich, so dass die Welt nun weiß, dass der Preis „a great Honour“ für sie ist.

„Die Nacht der Weltstars“, hat selbst die gemeinhin zurückhaltende Deutsche Presse-Agentur gejubelt, ungeachtet dessen, dass der vor vier Jahren erdachte und von Schirmherr Michail Gorbatschow zugkräftig vermarktete Preis eher ein Muster ohne Wert ist. Ausgezeichnet wurden „Männer, die die Welt zum Besseren verändert haben“ – so wie der Siemens-Chef oder Radprofi Jan Ullrich. Egal, Hauptsache, die Kamera- und Fotoleute hatten endlich einmal Gelegenheit, sich so um die Prominenz zu balgen, wie es die Hamburger sonst nur aus Berlin, Cannes oder L.A. kennen. Sie hielten sich denn auch artig an die Anweisung der Organisation, dass der im Rollstuhl sitzende gelähmte Ex-Superman Christopher Reeve beim offiziellen Fototermin nur von vorn abgelichtet werden darf, „sonst wird er sofort wieder rausgeschoben“.

Ein schöner Abend: Roberto Blanco und Verona Feldbusch waren auch da. PETER AHRENS