Große Nummer Ökoei

Biobranche zieht Bilanz: Durch die Kennzeichnungspflicht greifen KundInnen vermehrt zum Bio-Ei

RUHR taz/dpa ■ Nach Angaben der nordrhein-westfälischen Umweltministerin Bärbel Höhn (Bündnis 90/Grüne) achten VerbraucherInnen mehr denn je darauf, aus welcher Haltung die Hühnereier stammen, die sie käuflich erwerben wollen. Das neue so genannte „Nummernschild“ auf den Eiern, das Auskunft über Art der Haltung, Herkunft und den Erzeugerbetrieb gibt, werde sehr aufmerksam gelesen. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte die Landesministerin am Dienstag beim Besuch des Bioland-Betriebes Felchner in Mülheim an der Ruhr. Weil seit Januar 2004 eine bundesweit geltende Kennzeichnungspflicht für Eier der Güteklasse A gelte, ist die Herkunft der Eier nun so transparent wie nie. Höhn warb erneut für die Öko-Eier, deren Erzeugercode mit einer Null beginne.

Der Anbau- und Vermarktungsverband „Bioland“ sagte, dass zwei Drittel der Öko-Eier in Nordrhein-Westfalen bereits im klassischen Lebensmittelhandel verkauft werden. Über Naturkost- und Bioläden werde ein Drittel der Öko-Eier abgesetzt, so der Geschäftsführer von Bioland NRW, Heinz-Josef Thuneke – allerdings mit steigender Tendenz. In den ersten drei Quartalen 2004 sei der Absatz im Naturkosthandel immerhin um ein Fünftel gestiegen. Nach Auskunft der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle kosteten im August 2004 Öko-Eier im Durchschnitt 29 Cent mehr als Eier aus der Käfighaltung.

Der Verband Bioland-Ökologischer Landbau begrüßte die allgemeinen Marktentwicklungen auf dem Ei- und Geflügelsektor. Der Trend gehe eindeutig zu echten Bio-Eiern. Erhebungen bei Bio-Geflügelhaltern und Bio-Großhändlern hätten gezeigt, dass sich durch die Kennzeichnungspflicht, das Interesse der Verbraucher an biologisch einwandfrei hergestellten Eiprodukten gewaltig steigere.

Die Kennzeichnungspflicht von Eiern der Güteklasse A, das „Nummernschild“ des Eis, setzt sich aus insgesamt vier Komponenten zusammen: Mit den Ziffern Null bis Drei wird die Haltungsform erklärt (3: Käfighaltung; 2: Bodenhaltung; 1: Freilandhaltung; 0: Ei aus ökologischer Produktion). Danach folgen Länderkürzel für Nationalstaat und Region, schließlich die vierstellige Zahl für den jeweiligen landwirtschaftlichen Betrieb und die Stallnummer. CSC