Betr.: "Singing! Immateriell Arbeiten"

Wenn der Arbeiter gesungen hat, dann sang er Arbeiterlieder, und eines der beliebtesten war dabei „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“, dessen zweite Strophe rechts zur Erinnerung mit der Macht der Millionen notiert steht. Man merkt: Alles in der Vergangenheitsform. Was daran liegt, dass die Arbeit selbst zur knappsten Resource innerhalb der hiesigen Industriegesellschaften geworden ist. Und da kann man sich schon fragen, wie man weiter mit den Arbeiterliedern verfahren soll. Was nun Ulrich Rasche in seiner Versuchsanordnung im Volkspalast macht: In einem Sängerwettstreit wird in „Singing! Immateriell Arbeiten“ ein Sprechchor aus 20 Schauspielern mit 40 Sängern konfrontiert, verhandelt werden Lieder der Arbeitersängerbewegung und Texte zum Thema der immateriellen Arbeit. Mitdenken darf man, dass jeder Chor schon Kollektiv ist. Von da ist’s zur Solidarität auch nicht weit.

„Singing! Immateriell Arbeiten“ (Konzept, Regie: Ulrich Rasche): Volkspalast/Palast der Republik, Schlossplatz. Premiere Mittwoch, 6. Oktober, Aufführungen bis Freitag, 8. Oktober, je 20.30 Uhr. 15/10 Euro