WAHLLEITER IN HAFT

Nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen in der vergangenen Woche sind landesweit mindestens hundert Gegner des neuen aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew festgenommen worden. Den meisten Inhaftierten wird zur Last gelegt, an den gewaltsamen Ausschreitungen nach der Wahl in Baku beteiligt gewesen zu sein.

Trotz internationaler Proteste befinden sich die meisten Oppositionspolitiker weiterhin unter Arrest. Inzwischen sind auch Mitglieder der zentralen Wahlkommission inhaftiert worden, die sich geweigert hatten, Verstöße gegen das Wahlreglement zu ignorieren. Nach dem amtlichen Endergebnis erhielt Ilham Alijew 76 Prozent, gefolgt vom Vorsitzenden der oppositionellen Musavat-Partei, Issar Gamber, mit 13 Prozent.

„Unser Aserbaidschan“, eine Vereinigung von dreißig Parteien und nichtstaatlichen Organisationen, hat sich inzwischen mit der Forderung an die UN, das Europaparlament und die Präsidenten der USA, Russlands und der Türkei gewandt, die Menschenrechtsverletzungen in Baku zu verurteilen. Moskau, Washington, Ankara und Paris haben sich stattdessen beeilt, Alijew zur Präsidentenwahl zu gratulieren. KHD