Rumsfeld: Kaum Erfolg im Antiterrorkampf

Internes Memo: Taliban- und Al-Qaida-Führer bislang nicht zu fassen. Und im Irak fehlen Geld und Sicherheit

WASHINGTON ap/taz ■ Der US-amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat in einer internen Aktennotiz eine skeptische Zwischenbilanz im Krieg gegen den internationalen Terrorismus gezogen. Die USA hätten im Kampf gegen den Terrorismus noch keine durchschlagenden Erfolge erzielt. Und im Irak und in Afghanistan stehe ein langer, harter Kampf bevor, heißt es in dem Memo an Rumsfelds Stellvertreter Paul Wolfowitz und führende Generäle. Das Pentagon veröffentlichte das interne Schreiben, nachdem die Tageszeitung USA Today am Mittwoch darüber berichtet hatte.

„Sind wir im Begriff, den weltweiten Krieg gegen den Terrorismus zu gewinnen oder zu verlieren?“, fragt Rumsfeld. Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 seien zwar Schritte in die richtige Richtung unternommen worden: „Aber ist das genug?“, so der US-Verteidigungsminister. Die Fahndung nach den führenden Taliban- und Al-Qaida-Funktionären komme nur langsam voran. Lediglich bei der Verfolgung der 55 führenden Mitglieder des gestürzten Regimes im Irak habe es Erfolge gegeben.

Ohne durchschlagenden Erfolg begann gestern in Madrid auch die Geberkonferenz für den Irak. Für die Finanzierung des Wiederaufbaus fehlen nach Angaben von UNO und Weltbank noch gut 35 Milliarden US-Dollar. Das Europäische Parlament lehnte gestern eine Aufstockung der Hilfe ab. Deutschland, das auf der Konferenz nur auf Staatssekretärsebene vertreten ist, will 193 Millionen Euro als humanitäre Hilfe bezahlen. GB

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