Heizen mit der Sonne

Modernisieren mit Solarthermie: Solarwärmeanlagen kann man nachträglich einbauen

Die nachträgliche Installation einer Solarwärmeanlage ist in jedem Haus möglich. Immerhin kann sie im Jahresdurchschnitt bis zu 60 Prozent des Warmwasserbedarfs decken – von Mai bis Oktober sogar 100 Prozent. Das Bundesumweltministerium hat die Antragsfrist für Zuschüsse bei Solarwärmeanlagen jüngst bis zum 31. Dezember 2003 verlängert. Demnach gibt es für Käufer thermischer Anlagen einen Zuschuss von 125 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche. Nach Angaben der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft hat der Antragsteller nach der Bewilligung noch neun Monate Zeit für den Kauf und die Installation. Entscheidend ist der Zeitpunkt der Antragstellung. Zuschüsse gibt es nur, wenn der Antrag vor Beginn der Investition beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle eingeht. Für Anträge nach dem 1. Januar 2004 gelten niedrigere Zuschüsse von 110 Euro pro Quadratmeter.

„Fünf Anlässe gibt es, die den zusätzlichen Einsatz von Sonnenwärme besonders kostengünstig ermöglichen“, weiß man bei der Initiative „Solarwärme Plus“. Müsse etwa der alte Heizkessel raus, weil er entweder defekt ist, die gesetzlichen Anforderungen nicht mehr erfüllt oder im Zuge einer Haussanierung ohnehin die Wärmeversorgung erneuert wird, lässt sich die Installation einer Solarwärmeanlage kostengünstig verwirklichen, so die Initiative. Der Mehraufwand für ein System, das einen Vier-Personen-Haushalt überwiegend mit solarerwärmtem Wasser versorgt, liege bei etwa 3.500 Euro. Diese Kosten verringern sich durch die staatliche Förderung.

Wird die Warmwasserbereitung erneuert, weil beispielsweise die Elektroboiler durch einen zentralen Speicher ersetzt werden sollen, kann ebenfalls Solarwärme genutzt werden. Sind Garagen oder Anbauten geplant, lassen sich die Kollektoren sowie die notwendigen Rohrleitungen gleich mit installieren. Gleiches gelte bei der Neueindeckung des Daches: Hier habe man zudem die Wahl, die Kollektoren in die Dachhaut zu integrieren oder mit einer speziellen Halterung über den Dachziegeln zu montieren.

Bedarf das Trinkwasser- und Heizungsrohrnetz einer Sanierung oder Modernisierung, lassen sich die Leitungen für den Solarkreislauf vom Warmwasserspeicher bis zum zukünftigen Aufstellungsort der Solarkollektoren gleich mit verlegen. Nach Angaben der Initiative beeinträchtige eine frühere Rohrinstallation nicht die Förderung. „Alle anderen Komponenten dürfen vor der Antragstellung weder beauftragt noch installiert sein.“ ALO

Adressen von Solarfachbetrieben, Fördermittel-Informationen und Planungshilfen gibt es kostenlos bei der Initiative Solarwärme Plus, Tel. (0 18 02) 00 08 70 (6 Cent pro Gespräch) oder unter www.solarwaerme-plus.info im Internet. Den Internetratgeber der bundeseigenen KfW-Bankengruppe findet man unter www.solarfoerderung.de