Theater am Tresen in Altona: Rotwein mit Erbschaft

Für einen Teil der Menschheit ist es einfach nicht so wichtig. Ahnungslos schlürfen sie Säfte und Wässerchen in sich hinein, jedes Stils unkundig, ignorant, was etwa die korrekte Haltung des Glases (am Hals oder nicht? Schminke vorm Trinken abwischen oder nicht?) betrifft.

Kulturlos würden Kenner des Weins solche Zeitgenossen nennen, wobei die Würze selbstverständlich auch hier nicht in der Masse, sondern im Stil liegt; gepflegter Genuss ist angesagt – das leichthin genossene Glas nebenbei. Der allerdings vergeht Enrico Neumann, dem Protagonisten in Peter Bauses Monolog „Wie trinkt man einen Rotwein“ ganz gewaltig, als ihm nicht nur als Theater-Chorsänger einer kleinen ostdeutschen Bühne gekündigt wird, sondern er auch noch eine Erbschaft, garniert mit eigenartigen Auflagen des Testamentars, bewältigen muss. Und vielleicht ist es letztlich einzig der Rotwein, der ihm über derlei Unbill hinweghilft, passend zur Reihe „Theater am Tresen“, in deren Rahmen das Stück präsentiert wird.

PS

Donnerstag, 7.10., 20 Uhr, Altonaer Theater