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: Tante Prusseliese sucht nach den schönsten Spielsachen

Wenn Barbamama sich in ein schlitzohriges Nilpferd verlieben und mit ihm eine Affäre beginnen würde, sähe das daraus entstandene Wechselbalg aus wie ein Mumin. Nur, dass die Mumins bereits 1944 von der Malerin Tove Jansson gezeichnet wurden und seit Jahrzehnten als bekannte Trollfiguren in der finnischen Mythologie herumspukten. Der Mumin ist das, was die Mickey Maus für amerikanische und Pikachu für japanische Kids war: Es gibt Museen, Briefmarken, Geschirr und Freizeitparks mit dem knödeligen weißen Wesen, und damit die doofe Lillifee und der tapsige Mondbär nicht die Alleinherrschaft über das Kinderzimmer behalten, lockt jetzt endlich eine umfassende Mumin-Ausstellung in die Kreuzberger Gelbe Villa (Wilhelmshöhe 10): In „Schweben – Träumen – Leben. Tove Janssons Mumin-Geschichten“ kann man neben jeder Menge Bilder ein begehbares Muminhaus bestaunen, Figuren zusammmenbauen und ertasten, in einer Leseecke abhängen, und am Mittwoch um 15 Uhr gibt es eine Mumin-Erzählstunde. Und weil die meisten von großäugigen Kindchenschemafiguren nie genug bekommen können, heißt es: Schnell die Energie umleiten und die etwas Älteren zur zwar belächelten, dennoch nicht uninteressanten „Pictopia“-Ausstellung im Haus der Kulturen der Welt (John-Foster-Dulles-Allee 10) schicken: Am Sonntag können sich mittelalte, malinteressierte Kinder dort mit Künstlern und Grafikern in die „geheimnisvolle Welt des Character Designs“ begeben, und ein Zeichenstudio steht für den Piktogrammnachwuchs bereit (15 Uhr). Noch bekannter als alle Mumins und Piktogramme dieser Welt ist natürlich die kleine Raupe Nimmersatt, die gerade ihren 40. feierte. Anlässlich ihres Kokonfestes gibt es am Mittwoch um 9.30 Uhr eine literarische Bastelei in der Bibliothek am Wasserturm (Prenzlauer Allee 227), für Insektenfans ab 3 Jahren.

www.die-gelbe-villa.de, www.hkw.de, www.berlin.de/ba- pankow/stadtbibliothek/wasserturm