Open Access zur Wissenschaft

betr.: „Open Enteignung“, taz vom 20. 3. 09

Ihr Artikel über Open Access verwendet eine ganz andere Definition dieses Begriffs wie in der Wissenschaft allgemein üblich. Unter Open Access Journals versteht man Journals, bei denen die Artikel ohne Gebühr frei zugänglich sind. Es fallen keinerlei Kosten für den Leser des Artikels an. Die anfallenden Kosten werden vom Schreiber des Artikels getragen. Es ist üblich, dass das Veröffentlichen von Artikeln in Open Access Journals einige hundert Euro kostet. Die Erhöhung der Kosten für den Erwerb von Artikeln ist dagegen auf eine drastische Erhöhung der Preise von kommerziellen Nicht-Open-Access-Journals zurückzuführen.

Da der größte Teil der anfallenden Arbeit beim Veröffentlichen kostenlos von den veröffentlichenden Wissenschaftlern übernommen wird (Setzen der Texte, Begutachtung der Artikel) und der Autor keinerlei Vergütung erhält, ist es nicht einzusehen, dass die Verlage mit immer höheren Preisen nicht nur ihre Gewinne steigern, sondern auch die Verbreitung senken, weil immer weniger Universitätsbibliotheken sich die Zeitschriften leisten können. Als publizierender Wissenschaftler bin ich daran interessiert, dass meine Veröffentlichungen von möglichst vielen Leuten gelesen und zitiert werden. Deshalb ist Open Access ein sehr interessantes Modell.

OLAF IPPISCH, Stuttgart