Blairs Katalog für Darfur

Britischer Premier fordert Sudans Präsidenten auf, ein Friedensabkommen für Darfur auf die Beine zu stellen

BERLIN ap/afp ■ Bei Gesprächen im Sudan hat der britische Premier Tony Blair die Appelle nach einem Ende der Gewalt in Darfur bekräftigt. Er legte der Regierung eine Liste mit fünf Forderungen vor, um den Bürgerkrieg zu beenden. Blair sagte nach dem Treffen mit Präsident Omar al-Baschir gestern, er habe seine Gesprächspartner gedrängt, bis Ende des Jahres ein generelles Friedensabkommen zu erzielen.

Die sudanesische Regierung kündigte derweil an, einer Einladung des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi zu Darfur-Gesprächen zu folgen. Zum Treffen am 21. Oktober sind neben Präsident al-Baschir die Führer der zwei Rebellengruppen in Darfur sowie die Präsidenten Ägyptens, Nigerias und des Tschad eingeladen.

Zum kritischen UN-Bericht hieß es, Khartum könne „nicht mit allem“ einverstanden sein, aber es gebe positive Aspekte, insbesondere den Punkt, „dass sich die Situation in Darfur nicht verschlechtert hat“, zitierte al-Anbaa Außenminister Mustafa Ismail. Nach Einschätzung des UN-Sondergesandten Jan Pronk zeichnet sich für den Konflikt noch kein Ende ab. Die Regierung habe die Sicherheitslage für die Bevölkerung nicht spürbar verbessern können, erklärte Pronk dem UN-Sicherheitsrat. Er forderte, die afrikanischen Truppen in Darfur zu verstärken.