Friede für Tschetschenien?

MOSKAU afp ■ Der russische Präsident Dmitri Medwedjew lässt die Beendigung des Militäreinsatzes in Tschetschenien prüfen. Er habe die russischen Sicherheitskräfte angewiesen zu untersuchen, ob der 1999 begonnene „Antiterroreinsatz“ beendet werden könne, sagte Medwedjew am Freitag in einem Treffen mit dem Chef des Inlandsgeheimdienstes FSB, Alexander Bortnikow. „Die Lage in Tschetschenien hat sich im Wesentlichen normalisiert“, sagte Medwedjew zur Begründung. Beim nächsten Treffen des russischen Antiterrorrats solle daher Tschetscheniens künftiger Rechtsstatus geprüft werden. Die Entscheidung hätte nach Angaben aus Militärkreisen den Abzug von mehr als 20.000 russischen Soldaten aus der nach Unabhängigkeit strebenden Kaukasusrepublik zur Folge. Russische Truppen waren Ende 1999 in Tschetschenien einmarschiert. Offiziell ist der sogenannte zweite Tschetschenienkrieg beendet, doch es kommt immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen.