Brücken standsicher

Landesbetrieb Straßen weist Berichte zurück, jede zehnte Brücke in NRW müsse sofort gesperrt werden

MÜNSTER dpa/taz ■ Der Landesbetrieb Straßen.NRW bescheinigt den Brücken auf Autobahnen, Bundes- und Landstraßen in Nordrhein-Westfalen einen baulich guten Zustand. Zugleich wies eine Sprecherin gestern einen Dekra-Bericht zurück, wonach eine große Zahl der Brücken in Deutschland in schlechtem Zustand sei und mehr als jede zehnte sicherheitshalber sofort gesperrt werden müsste. Bei 95 Prozent der Brücken zwischen Rhein und Weser werde der Zustand als sehr gut bis ausreichend bewertet. Alle 9.600 Brücken im Land seien standsicher.

Eine Organisation der Dekra hatte nach einer Untersuchung berichtet, von den 120.000 Brücken in Deutschland seien 14.000 in extrem schlechtem Zustand. Routinemäßige Überprüfungen würden von Bund, Ländern und Gemeinden stark vernachlässigt. Generell sei der Zustand der Straßenbrücken in Ostdeutschland schlechter als im Westen.

Der Landesbetrieb Straßen.NRW berichtete, es gebe einen festen Rhythmus von Untersuchungen für Brücken. So werde jedes der Bauwerke alle sechs Jahre bei einer Hauptprüfung abgeklopft und gegebenenfalls mit einem Endoskop untersucht. Drei Jahre später folge eine weitere Prüfung durch Bauingenieure. Hinzu kämen jährlich Inspektionen durch Straßen- oder Autobahnmeistereien.

Einen sehr guten bis guten Zustand hätten 30 Prozent der Brücken in NRW, befriedigend bis ausreichend würden 65 Prozent der Überführungen benotet. Weitere 4,5 Prozent der Bauwerke seien aber in kritischem, 0,5 Prozent sogar in einem ungenügenden Zustand.