vrr-reform
: Gier macht kreativ

Peinlich war es Martin Husmann dann doch irgendwie. Schwitzend und mit rotem Kopf verteidigte der neue Geschäftsführer der Anstalt öffentlichen Rechts im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr sein Gehalt und die Strukturreform seines Verbandes. Zu peinlich hätte Martin Husmann seine Rolle jedoch nicht sein müssen: Denn das, was seine Parteifreunde aus durchaus niedrigen Motiven beschlossen haben, könnte durchaus Sinn machen. Zumindest die vergaberechtlichen Probleme scheint der VRR durch die neue Organisationsform gelöst zu haben. Gier macht kreativ.

KOMMENTAR VONKLAUS JANSEN

Trotzdem muss sich die CDU Kritik gefallen lassen. Wieso kommt sie erst jetzt, wo es um das eigene Gehalt geht, auf die Idee der Anstaltsgründung? Und wieso wirft man ein Jahr Gutachterarbeit in den Müll? Den Kunden lässt sich ohnehin schwer erklären, warum man Fahrpreise erhöht und selbst den Mund nicht voll genug kriegen kann. Schließlich hat der VRR bereits ein Jahrzehnt lang überhöhte Gehälter gezahlt und greift jetzt zu jeder möglichen Trickserei, um dies weiterhin tun zu können.

Das Fressen kommt für die VRR-CDU nicht nur vor der Moral, sondern auch vor der Parteilinie. Sonst sind die Christdemokraten die ersten, die nach Privatisierungen schreien. Dennoch scheuen sie aus Angst vor Machtverlust davor zurück, den VRR als GmbH zu organisieren und kommunalen Einfluss auf deren Aufsichtsrat zu beschränken. Dann könnte sie zahlen, was sie will. Was zwar nicht richtig, aber zumindest folgerichtig wäre.