Hauptsitz an der Elbe

IG-Metall bestätigt, dass neue Großwerft ihren Sitz in Hamburg haben soll. Abbau von 430 Stellen geplant

Hamburg/Kiel lno ■ Hamburg soll die Zentrale der geplanten deutschen Großwerft werden. Dies bestätigte ein IG-Metall-Sprecher gestern in Kiel. Weniger Arbeitsplätze fielen der Fusion zum Opfer, als es die Betriebsräte der betroffenen Werften in Kiel, Hamburg und Emden zunächst befürchtet hatten: Laut IG Metall wollen die Unternehmen ThyssenKrupp und One Equity Partners (OEP) als Eigner der Kieler Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW) nicht mehr 1.300, sondern 430 Stellen abbauen. Die Unternehmerseite gab dazu keine Stellungnahme ab.

Betroffen sind 380 Arbeitsplätze in Kiel und 50 in Emden. Wenn es in Kiel gelinge, Aufträge für zivile Überwasserschiffe zu erhalten, sollen dort mehr Stellen erhalten bleiben, hieß es nach der Sitzung der so genannten Begleitkommission aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern. Der Personalabbau werde bis September 2005 abgeschlossen werden.

Aus Sicht der IG Metall und des Landes Schleswig-Holstein ist der Erhalt des zivilen Überwasser-Schiffbaus in Kiel wichtiger als die Entscheidung über den künftigen Sitz der Holding. Wirtschaftsminister Bernd Rohwer (SPD) sieht „gute Chancen“, dass bei HDW der Überwasserschiffbau ein wichtiges Standbein bleiben könne.

Der Konzern ThyssenKrupp, zu dem die Werften Blohm + Voss in Hamburg und die Nordseewerke Emden gehören sowie der US-Investor OEP hatten Mitte Mai ihre Fusionspläne zu einem international konkurrenzfähigem Werftenverbund mit 9.300 Mitarbeitern bekannt gegeben. Die insgesamt fünf Werften in Kiel, Hamburg, Emden und Rendsburg sollen nach bisherigen Planungen erhalten bleiben.