airbus abc380
: Ultimativ resignativ

Optimismus demonstrierte Bürgermeister Ole von Beust (CDU) gestern nach seiner Rückkehr aus Frankreich. Er sei zuversichtlich, dass der Konflikt um die Startbahnverlängerung im Flugzeug-Werk Finkenwerder bis Ende Oktober zu lösen sein, beteuerte er erneut. Dieses Ultimatum hatte Airbus-Chef Noël Forgeard am Dienstag in einem Gespräch mit von Beust in der Konzernzentrale in Toulouse gestellt (taz berichtete). Forgeard verlangt Planungssicherheit für den Ausbau des Werks. Anderenfalls könnte der Aufsichtsrat die Errichtung des geplanten Auslieferungszentrums für den Riesenjet A380 auf seiner Sitzung Mitte November statt nach Hamburg in das Airbus-Werk im südfranzösischen Toulouse vergeben.

Das dürfe der Konzern aber gar nicht, behauptet der GAL-Abgeordnete Jens Kerstan. Er beruft sich dabei auf Zusagen des Konzerns in den Verfahren vor Hamburger Verwaltungsgerichten. Dort hatte Airbus zu Protokoll gegeben, dass „das Projekt durchgeführt werden“ wird „auch für den Fall, dass die Start- und Landebahn nicht, wie angemeldet, verlängert werden soll“. Davon unbeschadet würde die Passagierversion des A380 planmäßig produziert, „und die getätigten Investitionen werden durchgeführt werden“, heißt es im Gerichtsprotokoll. Wenn Airbus diese Zusage nun zurückziehe, sei das „Wortbruch und versuchte Erpressung“, findet Kerstan.

Senat und Wirtschaftsbehörde versuchen derweil weiterhin, in den Besitz der Grundstücke zu kommen, die der Pistenverlängerung im Wege sind. Sechs Eigentümer aus dem Dorf Neuenfelde weigern sich, ihren Besitz zu verkaufen. Sollten weitere Verhandlungen scheitern, will von Beust nach eigenen Worten „Plan B oder auch Plan C“ in der Hinterhand haben, über die er aber keine Details verraten mochte. Geprüft werden in den Behörden eine „verschwenkte“ Linienführung der Piste und „andere rechtliche Möglichkeiten“. Mit ungewissen Erfolgsaussichten: „Ich weiß nicht“, gestand ein mit den Planungen Vertrauter der taz, „wie ein realistischer Plan B aussehen sollte.“ smv