Deutschland am Ende

Europäische Vergleichsstudie ergibt: Deutschland hat europaweit die wenigsten Frauen in Führungsposition

STUTTGART dpa ■ In Deutschland gibt es nach einer europäischen Vergleichsstudie die wenigsten Frauen in Führungspositionen. In der obersten Ebene sind fünf Prozent, im mittleren Management 14 Prozent und im unteren nur 19 Prozent der Führungskräfte weiblich. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die die Personalberatung Dr. Heimeier & Partner zusammen mit einem Beratungsverbund in sieben europäischen Ländern durchgeführt hat.

In der unteren Ebene liegt der Schnitt der 932 befragten Firmen über alle Länder hinweg bei 28 Prozent. Die meisten Managerinnen arbeiten in den Bereichen Finanzen, Personal sowie Marketing und Vertrieb.

Als Gründe für den niedrigen Frauenanteil in den oberen Etagen nennen zwei Drittel der befragten Firmen den Mangel an Kandidatinnen. Etwas mehr als ein Viertel der Firmen sieht auch in der Unternehmenskultur eine Ursache dafür. Dabei ist der Wunsch nach mehr weiblichen Führungskräften überall groß: Mehr als 90 Prozent der männlichen Befragten können sich vorstellen, unter einer Vorgesetzten zu arbeiten. Frauen gelten demnach als besonders kommunikationsstark, zielorientiert, ausdauernd und teamfähig.

Rund 40 Prozent der männlichen Manager (in Deutschland allerdings knapp 60 Prozent) machen es von den besseren Verdienstchancen abhängig, ob sie zu Gunsten der Partnerin auf eigene Karriere-Ambitionen verzichten würden. Ein Drittel von ihnen wäre ohne Einschränkungen dazu bereit, in Schweden sogar 60 Prozent.