Israelische Soldaten im Schlaf getötet

Palästinenser überfallen die Siedlung Netzarim, ein Angreifer kommt uns Leben.Nach Umfragen sind Israelis mehrheitlich für gezielte Tötung radikaler Palästinenser

GAZA/JERUSALEM afp ■ Radikale Palästinenser haben in der Nacht zum Freitag eine jüdische Siedlung im Norden des Gazastreifens überfallen und drei israelische Soldaten getötet. Nach Angaben der israelischen Armee wurde bei dem Überfall auf die Siedlung Netzarim einer der beiden Angreifer erschossen, der andere konnte fliehen. Zu dem Angriff bekannten sich Hamas und Islamischer Dschihad. Die israelische Armee tötete am Donnerstagabend und Freitag im Gazastreifen drei Palästinenser. Regierungssprecher Avi Pasner sagte, Israel werde alles Nötige tun, um sich zu verteidigen und den „mörderischen Angriffen“ Einhalt zu gebieten.

Nach Angaben von Armee und Rundfunk gelang es einem Angreifer, im Morgengrauen bewaffnet den Sperrzaun zur Siedlung Netzarim zu überwinden und bis zum Militärstützpunkt vorzudringen. Der 22-jährige Hamas-Kämpfer habe dann auf die schlafenden Soldaten geschossen und drei von ihnen getötet, darunter zwei Frauen, bevor er selbst erschossen wurde. Bei anderen Schusswechseln im Gazastreifen wurden drei Palästinenser von israelischen Soldaten erschossen, unter ihnen nach Klinikangaben ein Elfjähriger. Drei Israelis, darunter ein Kind, wurden verletzt.

Die von Israel verfolgte international umstrittene Strategie der gezielten Tötung radikaler Palästinenser wird einer Umfrage zufolge von der großen Mehrheit der Israelis unterstützt. Die israelische Jediot Ahronot berichtete am Freitag, zwei Drittel der Befragten befürworteten diese Vorgehensweise. Fast ebenso viele sind demnach der Ansicht, dass die israelische Armee alles tue, um Opfer unter Zivilisten zu vermeiden. 29 Prozent der Befragten äußerten den Wunsch, Israel solle mit den gezielten Tötungen aufhören.