Türken spüren Ablehnung

Die Diskussion um den EU-Beitritt der Türkei bringtder Union keine Wählerstimmen von Migranten

BERLIN taz ■ Kritik an der Haltung der Union zur Aufnahme der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei äußert der Vorsitzende des Deutsch-Türkischen Forums der CDU, Bülent Arslan. Auch wenn die Ablehnung einer Zusammenarbeit mit der Türkei keine vollständige sei, „bei den hier lebenden Türken kommt es so an“. Es gebe in Deutschland eine immer größer werdende Zahl türkischstämmiger Wähler. Wolle man deren Stimmen gewinnen, müsse man eine andere Haltung vermitteln, sagte Arslan der taz.

Die Entscheidung der EU-Kommission sei ein Ergebnis, „mit dem alle leben können“. Er könne sich nach einem Scheitern der Verhandlungen zwar auch eine privilegierte Zusammenarbeit im Sinne der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel vorstellen. Dennoch hofft Arslan, dass die Türkei als eine „Brücke zum Nahen Osten“ am Ende doch in die EU aufgenommen wird. Eine solche Beitrittsperspektive unterstützen auch führende Unionspolitiker wie Volker Rühe, Ole von Beust und Ruprecht Polenz.

Gleichzeitig warnte der CDU-Politiker vor einem möglichen Referendum zum Türkei-Beitritt. Hier könne es schnell um die Frage gehen, „ob man Türken in Deutschland überhaupt will“, so Arslan. KAL