was macht eigentlich... … Nicolas Zimmer?
: Mal wieder rumschleimen

Nicolas Zimmer ist verliebt. Schwer verliebt offenbar, denn selbst auf wiederholte, eindeutige Zurückweisung seitens seiner Angebetenen reagiert er nicht resigniert, sondern mit der unbeirrbaren Aufdringlichkeit eines schleimigen Aufreißers. Allerdings ist seine Begierde nicht emotionaler, gar sexueller, sondern vielmehr politischer Natur. Schließlich ist der 33-jährige Zimmer Fraktionsvorsitzender der Berliner CDU.

Schon seit längerem hegt er den Traum von einer Koalition seiner Partei mit den Grünen, wenigstens auf Landesebene, und wird nicht müde, seine diesbezüglichen, immer gleichen Anmachsprüche zu wiederholen, zuletzt in einem Aufsatz für die Monatszeitschrift der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Eine Koalition der vermeintlichen politischen Gegner wäre ja auch nur folgerichtig, bedenkt man die großen Gemeinsamkeiten, die Zimmer bei solch unfassbar wichtigen Aspekten wie der „Politik der Nachhaltigkeit“, aber auch bei der „Stärkung der Individualität und dem Prinzip der Eigenverantwortung“ sieht. Was wiegen dagegen schon die von ihm selbst eingeräumten Differenzen in vernachlässigbaren Bereichen wie Innen-, Sicherheits- und Ausländerpolitik?

Zimmers Hartnäckigkeit zeigt mittlerweile tatsächlich eine gewisse Wirkung, wenn auch nicht unbedingt die von ihm erwünschte: Gestern Morgen fühlte sich die Grüne Jugend bemüßigt, aus eigener Initiative bei der taz anzurufen, um allen Gerüchten über eine mögliche Liason im Voraus eine Absage zu erteilen.

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