: Das Gedächtnis der Orte II
Wo in der Krebsgasse 3 heute ein Parkhaus und ein Schuhgeschäft stehen, befand sich bis 1945 das Kölner Polizeipräsidium. Seit dem Sommer 1933 war dort die politische Polizei untergebracht, aus der später die Gestapo hervorging. Politische Häftlinge wurden hier regelmäßig von SA- und SS-Leuten misshandelt, Folterungen fanden in den Büros, im Keller und auf dem Speicher statt. Ab Ende 1933 war allein die Polizei für diese Handlungen verantwortlich.
Sabine Würich fotografierte den heutigen Zustand für ihr Buch „Das Gedächtnis der Orte – Spuren nationalsozialistischer Verbrechen in Köln“ (Emons Verlag Köln, 19 Euro). 100 heute oft vergessene Orte sind darin dokumentiert, an denen die Nazis ihre Opfer misshandelten, folterten, ermordeten. Einige von ihnen stellt die taz in unregelmäßiger Folge vor. Eine Auswahl der Fotos ist bis zum 14. Oktober im NS-Dokumentationszentrum im EL-DE-Haus Köln zu sehen. SCH