Troy Tomlin trauert

Der neue deutsche Vizemeister ist der alte: Braunschweig verliert zum fünften Mal in Folge die German Bowl

Braunschweig taz/dpa ■ Lions-Coach Troy Tomlin war untröstlich. Gerade hatte sein Team mit 7:10 gegen die Berlin Adler zum fünften Mal in Folge ein Finale um die deutsche Meisterschaft verloren. Trotz Heimrechts und der lautstarken Unterstützung durch 16.500 Fans gelang es den Lions nicht, ihrer Negativ-Serie ein Ende zu setzten. Wieder einmal war das beste Team der regulären Saison nicht in der Lage, im entscheidenden Spiel Höchstleistungen abzurufen.

Tief enttäuscht, mit leerem Blick und leiser Stimme, nahm Tomlin die Schuld auf sich. Sein Pendant auf Berliner Seite, Kent Anderson, hat dagegen seinen Ruf als Motivationskünstler bestätigt. Sein Team präsentierte sich willensstark und ließ sich auch vom 0:7 Rückstand im Schlussviertel nicht beirren. Was nicht wirklich verwundert, schließlich übt sich ihr Trainer nebenbei als Motivator für beziehungsgeschädigte Machos in der Sat1-Fernsehshow „Kämpf um deine Frau“.

Vielleicht sind auch die Lions mit ihrem Endspielkomplex ein Fall für den Amerikaner, der seine Künste sofort bei deren Coach Tomlin anwendete: „Troy ist ein guter Trainer“, versuchte er seinen ehemaligen Assistenten aufzubauen und muss dennoch damit rechnen, dass in diesem Fall der motivierende Effekt nicht allzu groß sein dürfte. HUT