Unzufrieden mit dem „Irrgarten“

Lehrer, Eltern und Schüler kündigen Proteste zum geplanten neuen Schulgesetz an

Bremen taz ■ Ein reiner „Irrgarten“ sei der von SPD und CDU vorgelegte Entwurf des neuen Bremer Schulgesetzes – darin waren sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Zentralelternbeirat und GesamtschülerInnen-Vertretung (GSV) gestern einig. Sie müssen bis Anfang Dezember eine Stellungnahme zu den geplanten Änderungen im Bremer Schulsystem abgeben. Klar ist bereits: Begeistert wird diese nicht ausfallen.

Die GEW kritisiert vor allem, dass nach den Plänen der Bildungsbehörde bereits nach der vierten Klasse entschieden werden soll, welche Schule das Kind künftig besucht. Zu früh werde damit der Bildungsweg festgelegt, zu stark selektiert – in Gymnasien und „Restschulen“. „Damit wird nur die Auslese perfektioniert“, sagt Jürgen Burger von der GEW. Die Mehrheit der GrundschullehrerInnen halte es zudem für unverantwortlich, ihnen die Entscheidung über den weiteren Weg des Schützlings aufzubürden. Auch der Zentralelternbeirat steht der geplanten Änderung skeptisch gegenüber. Eine endgültige Stellungnahme liege indes noch nicht vor.

„In allen Punkten“ lehnt dagegen die GesamtschülerInnen-Vertretung den Gesetzesentwurf ab. Das Schulsystem werde noch undurchlässiger und die Möglichkeit, aufs Gymnasium zu wechseln, deutlich erschwert, kritisierte Sprecherin Lea Voigt. Für den 10. Dezember – dann will die Bildungs-Deputation über den Gesetzentwurf beschließen – kündigte sie eine große Demonstration an. dos