Braune Koalition geplant

Nach den jüngsten Wahlerfolgen im Osten wollen DVU und NPD auch bei den Bundestagswahlen kooperieren

BERLIN taz/ap ■ Die rechtsextremistischen Parteien NPD und DVU bereiten eine gemeinsame Liste zur nächsten Bundestagswahl vor. NPD-Chef Udo Voigt und der DVU-Vorsitzende Gerhard Frey erklärten am Wochenende, dass sie darüber Einvernehmen erzielt haben. Der Rechtsextremismusforscher Henning Flad warnte davor, die Rechtskoalition zu unterschätzen: „Das sich die beiden überhaupt einigen konnten, ist eine neue Entwicklung“, sagte er gegenüber der taz. Man müsse aber abwarten, ob DVU und NPD in der Lage seien, die gegenseitigen Spannungen zu überbrücken. Noch in dieser Woche soll ein Name für die Listenverbindung gefunden werden. Auch bei künftigen Landtags- und Europawahlen wollen beide Parteien zusammenarbeiten. „Wir haben uns geeinigt, mit einer gemeinsamen Liste bei der Bundestagswahl anzutreten“, sagte der NPD-Vorsitzende Voigt. DVU-Chef Frey empfahl seinem Vorstand, dass „DVU und NPD nicht gegeneinander antreten, sondern ihre Kräfte vereinen“. Voigt sagte zudem, die Parteispitze unterstütze ausdrücklich die Vorstandskandidatur der kürzlich in die Partei eingetretenen Neonazis Thomas Wulff, Thorsten Heise und voraussichtlich Ralph Tegethoff.

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