Unsere letzte Sekunde

Nehmen wir einmal an: Sie haben vergessen sich anzuschnallen und Ihr Auto fährt mit Tempo 80 frontal auf einen Baum zu.“ Klingt wie der Plot für „Speed III“, ist aber der erste Satz eines Fax des NRW-Innenministeriums. Hernach haben die Unfallexperten die „letzte Sekunde“ in elf Bruchteile zerlegt:

Anfangs sind wir noch „starr vor Schreck“, dann umklammern wir mit „weißen Knöcheln“ das Lenkrad, dann zerbrechen unsere Unterarme wie Strohhalme. Eine Millisekunde später durchbohrt uns das Lenkrad, Stahlsplitter zerfetzen Arterien, der Kopf kracht gegen die Scheibe. 0,2 Sekunden vorm Exitus haben wir „nicht mehr Zeit zu schreien“. Blut schießt in den Mund, das Herz bleibt stehen. „O,O Sekunden: Sie leben nicht mehr!“

Liebes Ministerium, wir machen es kurz: Sie haben den Beruf verfehlt! Bewerben sie sich als Drehbuchschreiber oder wenigstens als Kulturministerium. Bibber. CSC