Aufruf für 1. frauenhaus
: Juristen kämpfen gegen Schließung

Mindestens 460 Hamburger Juristen haben bisher einen Appell zum Erhalt des 1. Frauenhauses unterschrieben, welches der CDU-Senat zum Jahresende abwickeln will. Zu den Unterzeichnern des Aufrufs unter dem Motto „Das 1. Frauenhaus muss bleiben!“ gehören etwa 370 Rechtsanwälte, 45 Richter sowie Juristen aus Wirtschaft, Verbänden und Verwaltung. Auch die Gewerkschaften ver.di, DGB und IG Metall unterstützen den Appell, der am 27. Oktober als Anzeige in der Hamburger Presse veröffentlicht und allen Bürgerschaftsabgeordneten zugestellt werden soll. Die Unterzeichner fordern den konservativen Senat und alle Parteien im Parlament auf, „die finanziellen Mittel für die Fortführung des 1. Frauenhauses im Haushalt 2005 bereitzustellen“.

Wie berichtet soll die 1977 eröffnete Fluchtstätte bis 31. Oktober geräumt sein. Damit schrumpft die Zahl der Plätze in der Stadt um 44 auf 163 in den restlichen fünf Häusern. Die Schließung „ist ein unvertretbarer Schritt gegen alle von Gewalt betroffenen Frauen und Kinder in Hamburg“, rügen die Juristen und argumentieren, das 1. Haus „ist dauerhaft mehr als hundertprozentig ausgelastet“. Instrumente wie Wegweisung des Partners durch die Polizei oder Beratung durch die Interventionsstelle Pro Aktiv reichten nicht aus. Diese seien „als Rechtserweiterungen“ gedacht, so die Gesetzeskenner, „und nicht als Ersatz für den Schutz durch Frauenhäuser“. Gerade in Fällen häuslicher Gewalt bedürften die Opfer eines sofortigen undanonymen Schutzraumes. wei

Unterschriften von Juristen bis 20. Oktober an Mechthild Garweg, Fax: 389 07 33 34, Spenden für die Veröffentlichung: Stichwort „Hamburger Appell 1. Frauenhaus“, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 25 12 05 10, Konto: 740 18 03