Schulbehörde prüft

Mutter bleibt bei Vorwürfen: Sechsjähriger zur Beruhigung in ausgediente Toilette gebracht

bremen taz ■ „Die Schulbehörde prüft den Sachverhalt. Wenn sich Verfehlungen feststellen lassen, wird es Konsequenzen geben“, reagierte gestern der Sprecher der Bildungsbehörde, André Schulz, auf einen taz-Bericht. Danach will die Mutter eines behinderten sechsjährigen Jungen juristische Schritte gegen die Grundschule in Rönnebeck einleiten. Dort war ihr Sohn, der als verhaltensauffällig gilt, regelmäßig in einen ausgedienten, gefliesten Toilettenraum gebracht worden. Die Behörde, die bereits „unglückliche Umstände“ wegen eines Umbaus eingeräumt hatte, legt Wert auf die Feststellung, der Junge sei dort „nicht eingesperrt“ worden. Vielmehr habe ihn eine Pädagogin begleitet. Diese habe man noch nicht sprechen können. Auch seien die Pissoirs mit einem Vorhang verdeckt gewesen. Die Mutter des Jungen sieht das anders: Sie habe keine Vorhangschiene in dem L-förmigen Toilettenraum entdeckt. „Von dem Stuhl, auf dem mein Sohn sitzen musste, hätte er seine Füße ins Pissoir hängen können.“ Das Kind hatte zuletzt Angst, in die Schule zu gehen. evl/ede