Korantest für Imame gefordert

DEN HAAG epd ■ Die niederländische Integrationsministerin Rita Verdonk hat mit ihrer Forderung nach einem Korantest für Imame Empörung bei Politikern und Muslimen ausgelöst. Dies würde gegen die in der Verfassung verankerte Trennung von Staat und Kirche verstoßen, sagten Vertreter muslimischer Organisationen der Tageszeitung Volkskrant. Die rechtsliberale Ministerin will bei den Imamen die Qualität ihres Koranwissens testen, bevor sie eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen. Damit solle verhindert werden, dass die Vorbeter extreme Standpunkte etwa zur Gleichberechtigung der Frau und zur Stellung von Homosexuellen vertreten. Der stellvertretende Vorsitzende des Türkischen Schiitischen Rates, Mehmet Kaplan, kritisierte, die Niederlande wollten den Muslimen vorschreiben, wie sie den Koran interpretierten müssten. Auch Politiker der rechtsliberalen Partei lehnten eine staatliche Einmischung in religiöse Angelegenheiten ab. In den Niederlanden leben rund eine Million Muslime.